weinpraesente

Die Weinkarte -
Visittenkarte Ihres Hauses
     

Wie viele Weine braucht der Mensch, beziehungsweise Ihr Gast? Ich möchte Ihnen heute ein paar Hinweise oder auch Ratschläge für Ihre Weinkarte geben. Sehen Sie dies bitte alles objektiv und aus meiner Sicht, denn wie oft erlebe ich in meiner Tätigkeit Weinkarten mit einer großen Aussagekraft:

Schoppen Weißwein - mild oder trocken - 0,2 1 DM ...
Schoppen Rotwein - mild oder trocken - 0,2 1 DM ...


Würden Sie in einer solchen Gaststätte oder Restaurant einen Wein bestellen oder trinken? Die Weinkarte sollte dem Ambiente und dem Speisenangebot Ihres Restaurants entsprechen. Sie sollte:

     
informativ und übersichtlich sein
klare Aussagen treffen, die auch ein Nicht-Weinkenner versteht (der Gast soll sich nicht überfordert fühlen)
verständliche Weinbeschreibungen enthalten (wenn überhaupt, denn auch ein Wein verändert seinen Charakter im Laufe der Zeit)
auf jeden Fall den Erzeuger nennen, denn nach meiner Meinung ist dieser heute wichtiger als die Lage aus der der Wein stammt.
     
Angebot
     
Wie umfangreich soll das Weinangebot sein? (Weine im offenen Ausschank und Flaschenweine).
Wer sind meine Gäste und was erwarten sie?
Was erwarte ich von meinem Gast? (Erwarte ich, dass er sich auskennt - auch ohne Weinlexikon! - oder dass er eine kleine Hilfe braucht?)
Klare verständliche Ausdrucksweise.
Sind meine Gäste bereit, einmal etwas Neues zu probieren, z. B. Weine aus der neuen Welt?
Evtl. spezielle Empfehlungen: Zum Spargel oder zur Gans etc.
Diabetikerweine nicht vergessen.
Interesse an Bioweinen.
     
Darauf achten, dass die Weine, die in der Karte stehen auch vorhanden sind!

Der Aufbau der Karte sollte so gestaltet sein, dass die deutschen Weißweine, Weißherbste und Rotweine nach Anbaugebieten sortiert sind, z.B. Rheingau, Pfalz, Franken, Baden etc.; zuerst alle Weißweine, auch ausländische mit einbeziehen danach
       
Weißherbste - Roséweine und Rotweine
auch nach Ländern und innerhalb der Länder nach Regionen sortiert, z. B.
Frankreich: Elsass, Burgund, Bordeaux etc.
Italien: Toskana, Venetien, Piemont etc.
Spanien: Rioja, Navatra etc.
     
 
Aussehen
       
Ansprechendes Aussehen
(Haus, Tische und Essen "Top", die Weinkarte ein "Flop"?
Sauberkeit! (Flecken oder Ecken?)
Seiten sollten austauschbar sein - einfacher wenn Weine häufiger gewechselt werden, ausgetrunken oder Jahrgänge geändert werden müssen
(hier sind am besten Computer-Karten und Einsteckkarten)
Größe der Weinkarte beachten (der Gast sollte nicht am Nachbartisch die aufgeschlagene zweite Seite lesen müssen)
Sollte gut zu lesen sein - auf die Schrift achten
Preis/Leistung sollte in einem guten Verhältnis stehen.
      
Die Weinkarte sollte in ihrem Aussehen (Material) dem Niveau des jeweiligen Hauses entsprechen (auch hier sollte Harmonie zwischen Angebot und Gestaltung herrschen).
       
Aussage
       
Was will ich mit meiner Weinkarte aussagen?
Gut sortiertes und durchdachtes Sortiment
Gepflegte Gastlichkeit
Wir sind für alle Gelegenheiten "gerüstet"
       
Eine unaufdringliche, persönliche Beratung seitens Ihrer Mitarbeiter oder auch Ihnen, die die Weinkarte und die Weine kennen, sind trotz der besten Weinkarte sehr wichtig. Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen für Ihre Weinkarte für das Jahr 1998 eine kleine Hilfe oder Anregung geben konnte und wünsche Ihnen einen gepflegten und einen wachsenden Weinumsatz!
     
Harry H. Hochheimer

01/98